Historischer Atlas des Elsass, die Geschichte des Elsass in Karten
Eigenschaften
Autor und Institut | René Bornert | |
Historische Zeiträume | Neuzeit | |
Themen | Religion | |
Cartographe | Jean-Philippe Droux, ARCHMIEDE, CNRS | |
Skala | Alsace | |
Entstehungsdatum | 2010 | |
Datum der letzten Änderung | 2010 | |
Quelle | Carte originale | |
Diese Karte zitieren | René Bornert, « Klostergründungen im Elsass im 19. und 20. Jh. », in Atlas historique d'Alsace, www.atlas.historique.alsace.uha.fr, Université de Haute Alsace, 2010 |
Erläuterungen zur Karte
Die Veränderungen, welche das klösterliche Leben des 19. und 20. Jh. durchmachte, sind auf die Umbrüche der Französischen Revolution zurückzuführen.
Nach den Wirren der Französischen Revolution entwickelten sich im 19. und 20.Jh. neue Formen klösterlichen Lebens. Die Zisterzienserinnen und Zisterzienser, welche seit 1825 im Elsass Klöster betrieben, ließen mit den angegliederten landwirtschaftlichen Betrieben mittelalterliche Strukturen wiederaufleben. Die Benediktinerinnen („Bénédictines du Saint Sacrement“) wiederum liessen sich in der zweiten Hälfte des 19.Jh. in Einzelhäusern nieder. In der zweiten Hälfte des 20.Jh. haben neu gegründete Bruderschaften im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils neue Wege gesucht, mit ihrer sozialen Umgebung in Kontakt zu treten. Im Folgenden soll auf die oben beschriebenen drei Phasen näher eingegangen werden:
Der Orden der Trappisten wurde durch Dom Augustin Lestrange reformiert, der in den Jahren 1754 bis 1827 Priester im Zisterzienserkloster Grande-Trappe (Normandie) war. Im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils besann sich der Orden wieder stärker auf seine Traditionen, reformierte jedoch bestimmte Bereiche des klösterlichen Lebens.
Oelenberg
Im Jahr 1825 ließen sich Mönche des Zisterzienserordens in Oelenberg nieder. Das Kloster besteht bis heute.
Oelenberg – Ergersheim – Baumgarten
Ebenfalls im Jahr 1825 ließen sich Zisterzienserinnen in Oelenberg nieder. Der Frauenorden wurde jedoch im Jahr 1895 nach Altbronn-Egersheim und im Jahr 2009 nach Baumgarten verlegt.
Ottmarsheim
Die Benediktinerinnen „Sœurs du Précieux Sang“ (Schwestern des Kostbaren Blutes) hatten sich zuerst in Steinerberg und dann in Seelisberg in der Schweiz niedergelassen. Aufgrund des Sonderbundkrieges mussten sie 1848 nach Ottmarsheim fliehen. Das Kloster, welches zunächst zur Diözese gehörte, wurde den Benediktinerinnen 1914 inoffiziell übertragen. 1937 folgte dann die offizielle Übergabe des Klosters an das Institut des bénédictines du Saint-Sacrement und den Benediktinerorden. In der zweiten Hälfte des 20.Jh. nahm die Zahl der Ordensschwestern stetig ab, bis das Kloster schließlich im Jahr 2004 geschlossen wurde. Die Gebäude stehen seither der Glaubensgemeinschaft „Serviteurs de Jésus et de Marie“ zur Verfügung.
Bellemagny
Das Kloster in Bellemagny, welches 1851 gegründet worden war, gehörte zunächst zur Diözese. Erst 1958 wurde es dem Benediktiner-Orden übertragen.
Die Kongregation der „Sœurs Adoratrices du Saint Sacrement“ war damals schon unterteilt in verschiedene Verwaltungseinheiten. Bellemagny war der Sitz Kongregation in Frankreich. Des Weiteren waren die „Sœurs Adoratrices du Saint Sacrement“ in den USA vertreten (Gründung 1872 und Neuausrichtung im Jahr 1892), in Österreich (Gründung 1903, Sitz in Wien) sowie in Deutschland (Gründung 1921, Sitz in Neustift/Bayern).
Rosheim
Das Kloster in Rosheim wurde 1862 von Benediktinerinnen aus Saint-Nicolas-de-Port (Meurthe-et-Moselle) gegründet. Sie konnten dabei auf die Unterstützung des Pfarrers von Rosheim, Jean-Baptiste Raess (1821-1864) zählen. Die Ausrichtung des Klosters Rosheim wurde maßgeblich bestimmt durch das spirituelle Vermächtnis der Gründerin des Ordens „Sœurs Adoratrices du Saint Sacrement“, Catherine de Bar (oder auch Mechtilde du Saint-Sacrement, †1698).
Im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde die geistliche Ausrichtung des Klosters erneuert. Die Veränderungen im Kloster Rosheim in der zweiten Hälfte des 20.Jh.waren aber nicht nur spiritueller Natur. Auch die Kloster-Gebäude wurden renoviert.
Ottrott
Das Kloster Sainte-Lioba-Michel in Simiane-Collongue im Departement Bouches-du-Rhône gründete im Jahr 1962 in Ottrott eine ordenseigene Bildungseinrichtung. Im Jahr 1988 folgte in Romanswiller die zweite Einrichtung im Elsass. Zunächst gehörten auch diese Bildungsstätten zur Diözese bevor sie im Jahr 1997 dem Benediktinerorden übertragen wurden. Die Schwestern, welche die Bildungseinrichtung führten, verließen das Elsass im Jahr 2000.
Marienthal
Die Benediktinerinnen von Sacré-Coeur am Montmartre in Paris gründeten 1970 in Marienthal eine neue Klostergemeinschaft. Heute widmet sich die Gemeinschaft den Pilgern, die ihr Kloster als Walfahrtsort besuchen sowie der Ausbildung der Novizinnen.
Der Orden der Benediktinerinnen von Sacré-Coeur am Montmartre in Paris wurde von Adèle Garnier (1838-1924) gegründet und gehört seit 1914 zum Benediktinerorden.
Strasbourg, Saint-Jean
Die Gemeinschaft wurde 1995 ins Leben gerufen und ist Teil des Institut des Moines et Moniales de Jérusalem, welches wiederum von Pierre-Marie Delfieux (*1975) gegründet wurde. Die Mitglieder dieser Gemeinschaft leben im Zentrum der Stadt und gehen ihren erlernten Berufen nach (meist 50%-Stellen). Die Gemeinschaft nimmt sowohl Frauen als auch Männer auf, die jedoch getrennt voneinander leben.
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