Historischer Atlas des Elsass, die Geschichte des Elsass in Karten
Eigenschaften
Autor und Institut | Philippe Jéhin | |
Historische Zeiträume | Frühe Neuzeit | |
Themen | Landwirtschaft und Landleben - Wirtschaftsaustausch | |
Cartographe | Jean-Philippe Droux, ARCHMIEDE, CNRS | |
Skala | Locale | |
Entstehungsdatum | 2008 | |
Datum der letzten Änderung | 2008 | |
Quelle | Carte originale | |
Diese Karte zitieren | Philippe Jéhin, « Die Gewerbestrategie der Firma De Dietrich in den nördlichen Vogesen im 18. Jahrhundert », in Atlas historique d'Alsace, www.atlas.historique.alsace.uha.fr, Université de Haute Alsace, 2008 |
Erläuterungen zur Karte
Die in Straßburg ansässige Familie De Dietrich erwarb 1684 eine unbedeutende Eisenhütte in Jaegerthal, einem in einer Talsenke der nördlichen Vogesen gelegenen Ort. Zum Zeitpunkt des Kaufs befand sich das Eisenwerk in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, auch lag es isoliert. Nach und nach aber entwickelte es sich zu einem Leuchtturm des metallurgischen Sektors im Frankreich des 18. Jahrhunderts. Schrittweise wurde es durch weitere metallurgische Betriebe ergänzt, die sich in seiner Nähe ansiedelten. Die Region Niederbronn-Reichshoffen bildete somit bald ein echtes Bollwerk im industriellen Reich (und Vermögen!) der Familie De Dietrich.
Warum aber entfaltete die Firme De Dietrich ihre Aktivitäten im nördlichen Vorgebirge der Vogesen?
Die metallurgischen Standorte De Dietrich befanden sich genau dort, wo Rohstoff- und Energiequellen zusammenflossen. Zwischen Hagenau und der Bergkette der Vogesen erstreckte sich eine metallhaltige Zone. Diese wurde von einem bewaldeten Massiv eingeschlossen, das vor dem 17. Jahrhundert kaum genutzt worden war. Das Gebirge lieferte in großer Quantität billiges Holz, das zu Holzkohle umgewandelt werden konnte. Die Wasserläufe in den Einmündungen der Täler machten es hingegen möglich, das Holz anzuflößen und die Produktionsanlagen (Blasebälge, Eisenhämmer …) mit Wasserkraft zu betreiben.
Die Firma De Dietrich setzte im 18. Jahrhundert ein umfangreiches industrielles Programm um. Sie schuf aus dem Nichts neue Standorte oder kaufte schrittweise andere metallurgische Betriebe, die in Konkurrenz zu ihr standen und potentiell ihre Versorgung mit Holz bedrohten. Um die Waldungen ihrer Grundherrschaft Oberbronn-Niederbronn zu schonen, scheuten die De Dietrich (die gleichzeitig Grundherren und Unternehmer waren) aber auch keine Kosten, um Steinkohle aus dem Saarbecken zu importieren.
Übersetzung: Falk Bretschneider
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