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Das Elsass und das Rheinbecken als hugenottischer Zufluchtsort (1520-1685)

Eigenschaften

Autor und Institut Christian Wolff
Historische Zeiträume Frühe Neuzeit
Themen Religion
CartographeJean-Philippe Droux, ARCHMIEDE, CNRS
SkalaOberrhein/Fossé rhénan
Entstehungsdatum2008
Datum der letzten Änderung2009
QuelleChristian Wolff, « L’arrivée des Huguenots en Alsace », dans Bulletin du Cercle généalogique d’Alsace, n° 116, 1996, p. 460-465.
Diese Karte zitierenChristian Wolff, « Das Elsass und das Rheinbecken als hugenottischer Zufluchtsort (1520-1685) », in Atlas historique d'Alsace, www.atlas.historique.alsace.uha.fr, Université de Haute Alsace, 2009

Erläuterungen zur Karte

Das Elsass und das Rheinbecken als hugenottischer Zufluchtsort (1520-1685)

Auszug aus dem Artikel von Wolff (Christian), L’arrivée des Huguenots en Alsace, in: Bulletin du Cercle généalogique d’Alsace 116 (1996), S. 460-465.

„Im Munde der Römisch-Katholischen bedeutet das Wort Hugenotte: Anhänger der Reformation (der „Sogenannten Reformierten Religion“) nach 1550.

Exil und Refugium im Elsass waren durchgängig die Resultate von Verfolgungen (Wassy 1562, Bartholomäusnacht 1572). Die Flüchtenden stammten aus unterschiedlichen Gebieten, von wo aus sie in einander folgenden Gruppen, vor allem aber als Einzelpersonen aufbrachen. Wenn wieder Ruhe einkehrte, gingen manche der Flüchtlinge in die Heimat zurück. Die ersten unter ihnen zeigten sich mit der einsetzenden Reformation (um 1524-1525) und die letzten um 1680, also noch vor dem Widerruf des Edikts von Nantes 1685. 

Die Mehrheit der Flüchtlinge stammte aus dem Osten (Champagne, Herzogtum Lothringen, Fürstbistümer Metz, Toul und Verdun, Herzogtum und Freigrafschaft Burgund) und aus dem Norden (Picardie, Spanische Niederlande, Flandern, Brabant, Hennegau, Tournaisis, Limburg, Fürstbistum Lüttich und Fürstabtei Malmedy). Einige von ihnen kamen auch aus Paris, aus der Normandie oder aus Tours (Niederlage der Verschwörung von Amboise 1562). Sie ließen sich keineswegs alle dauerhaft im Elsass nieder, sondern hielten sich hier nur für die Dauer von einigen Monaten bis einigen Jahren auf. Unter den Flüchtlingen waren Abkömmlinge adliger Familien, ehemalige Priester und Mönche, konvertierte Kleriker oder Pastoren (die in den neuen lokalen französischen Gemeinden eingesetzt wurden), Juristen, Professoren, aber auch zahlreiche Handwerker.

Das Elsass war nicht der einzige, aber ein sehr früher Zufluchtsort. Schon 1538 kam Calvin in Straßburg an und gründete hier die erste französischsprachige reformierte Kirche. Markirch/Sainte-Marie-aux-Mines sowie sieben Dörfer in der Grafschaft Nassau-Saarwerden folgten nach 1559. Die Bewohner der hugenottischen Ansiedlungen in Lothringen flohen zwischen 1617 und 1625 vor den Verfolgungen. Von Badenweiler/Badonviller, Pfalzburg/Phalsbourg und Lixheim aus zogen sie sich nach Markirch/Sainte-Marie-aux-Mines, Bockenheim/Bouquenom (Saarunion/Sarre-Union), Straßburg und Mülhausen zurück. Dabei bildete sich ein Netz von unterschiedlichen Zufluchtsorten mit ihren jeweiligen Satelliten heraus, zwischen denen die Hugenotten hin- und herwechselten.“

Eine Bibliographie (Artikel) zu jedem der folgenden Orte findet sich am Ende des Artikels von Christian Wolff: Straßburg, Markirch/Sainte-Marie-aux-Mines, Mulhouse/Mülhausen, Bischweiler/Bischwiller, Lixheim, Krummes Elsass/Alsace bossue, Pfalzburg/Phalsbourg. Dem hinzufügen ist: Boehm Robert: Les anciennes populations de Phalsbourg et environs de 1500 à 1730. Saarburg 2002.

Quellen:

  • Pfarrregister der Aufnahmeorte. Notariatsprotokolle der Departements Moselle, Haut-Rhin, Bas-Rhin. Chambre des comptes und Conseil des XXI in den Archives municipales von Straßburg.


Übersetzung: Falk Bretschneider

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